Diese 15 dürfen sich als die besten der Mittelschulen im Landkreis bezeichnen. Geehrt wurden sie von Landrätin Margit Horner-Spindler, VR Bank-Vorstand Martin Egger und Rektor Christian Geus (von links): Sebastian Kemple, Mark Leite, Federico Ciullo und Fabian Sailer (kniend von links) sowie (mittlere Reihe, von links) Laetizia Eckel, Sophia Schwalb, Gabriella Kovacs, Lukas Gilch, Lina Dittel, Luna Piehlmaier und Emily Wiesenbauer sowie (hinten von links) Felix Gerke, Jeremy Beer, Eduard Reider (1,0) und Thomas Stadler. © Schmelzle
Landkreis – Ob Qualifizierender Mittelschulabschluss, Mittlerer Schulabschluss und Praxisklasse, ob Landsberg, Dießen, Weil, Kaufering oder Fuchstal: Die Absolventinnen und Absolventen aller Mittelschulen im Landkreis werden in einen neuen Lebensabschnitt entlassen. Die 15 besten von ihnen wurden am Mittwoch im Landratsamt feierlich mit einer Ehrung bedacht.
„Der Anfang war schon sehr appetitanregend“, begrüßte Christian Geus, Rektor der Grund- und Mittelschule Weil – stellvertretend Schulamtsdirektor Steffen Heußner – die anwesenden Gäste. Und meinte die einführende musikalische Einlage der Schulband der Carl-Orff-Mittelschule Dießen, die weiterhin das Programm begleitete. Es sei schließlich ein Anlass, der gebührend gefeiert werden müsse, fuhr Geus fort. Ein wichtiges Etappenziel sei erreicht. „Ihr habt nicht nur erfolgreich, sondern ganz hervorragend abgeschlossen.“
Nicht nur Fachwissen habe ihnen die Schule mitgegeben, nicht nur Prozentrechnen, naturwissenschaftliche Erkenntnisse oder berufsvorbereitende Erfahrungen, es sei viel mehr: etwa den Horizont zu erweitern, mal die Perspektive zu wechseln, andere Erfahrungen zu verstehen. Anhand von Partner- oder Gruppenarbeit hätten die Lehrkräfte versucht, genau das zu vermitteln. „Genau das braucht Ihr auf Eurem beruflichen Weg“, so Geus. Nicht nur der Einzelne zähle, sondern die Mehrstimmigkeit. Denn auch wenn es hin und wieder Misserfolge gebe, dürfe man nicht daran verzweifeln. „Sucht Euch Freunde und Begleiter, die gemeinsam mit Euch Euren Lebensweg bestreiten“, forderte er auf. „Freunde sind wie Laternen auf einem dunklen Weg – sie machen ihn nicht kürzer, aber heller“, war die Botschaft, die der Beamer an die Wand geworfen hatte.
Ein „Riesenlob“ an alle Schüler sprach Landkreisschülersprecher Federico Ciullo aus. Seit drei Jahren sei man in einer Pandemie, Depressionen und Stress prägen den Alltag. Ein großer Druck, dem alle ausgesetzt waren. Zum Teil komme der durch eigene Ansprüche an sich selbst, auch werde er aber durch die Gesellschaft ausgeübt: „Macht Hausaufgaben, schaut in Eure Hefteinträge – manchmal gibt es doch aber Wichtigeres in unseren Köpfen.“ Trotzdem „sitzen wir hier mit einem Top-Abschluss in der Hand“. Auch diejenigen, die nicht als Beste geehrt würden und sich vielleicht für die ein oder andere schlechte Note rechtfertigen müssten, dürften stolz sein. „Wege entstehen am Ende immer dadurch, dass wir sie gehen“, sagte Ciullo. „Also macht Euch auf – und Ihr werdet an einem sicheren Hafen landen.
Ein guter Schulabschluss sei ein Etappensieg auf dem Lebensweg, meinte stellvertretende Landrätin Margit Horner-Spindler. Viel Mühe und Qual sei dabei gewesen – aber letztendlich habe es sich gelohnt. Ein großer Lebensabschnitt gehe nun zu Ende – aber das Leben selbst, das gehe jetzt erst richtig los, mit all seinen Höhen und Tiefen. Das Rüstzeug, um dafür gewappnet zu sein, habe die Schule mit auf den Weg gegeben. Geduld, Mut und Lernen gehörten dazu. Nun heiße es auch lernen, mit vielleicht mal schlechten Erfahrungen umzugehen. „Taucht hinein in Euch, schaut nach, was in Euch steckt. Jeder werde da etwas finden. „Ihr selber habt in der Hand, was Ihr daraus macht.“ Handwerker, Handel und Industrie würden schon warten – überall sei schließlich die Rede vom Fachkräftemangel. Ein Dank gelte auch den Eltern, die stets angespornt, mitgezittert, getröstet hätten, ebenso wie der ganzen Schulfamilie für deren Herzblut und Engagement.
Wenn er sich Landsberg so anschaue, falle ihm auf: Es wird an allen Ecken gebaut, begann Martin Egger, Vorstand der VR-Bank Landsberg-Ammersee. „Momentan bauen auch Sie – an Ihrer Zukunft“, richtete er seine Worte an die Schüler. Schon in der Grundschule habe man mit dem Bauvorhaben begonnen. Der Schulabschluss sei nun der Tiefbau – und der Keller fertig. „Jetzt können Sie sich überlegen, wie Sie weiterwohnen“. Im Keller sei es dunkel und kalt, vielleicht daher besser, die Wände höherziehen – sogar auf mehrere Stockwerke? „Schaffen Sie Räume für Ihren nächsten Abschluss, für ein gutes Studium, für Ihren Beruf“, schlug Egger vor. Jeder solle aber auch daran denken, genug Zimmer für das private Leben einzuplanen. Mit dem Schulabschluss sei das Fundament errichtet worden, auf dem das Lebenshaus nun gebaut werden könne.“